VW Passat Reparaturanleitung: Reifenalterung
- Selbst optisch einwandfreie, neuwertige oder kaum genutzte Reifen mit
ausreichender Profiltiefe, die älter als sechs Jahre sind, können allein durch
Alterung wesentliche Einbußen bei den Nässeeigenschaften und der
Wintertauglichkeit haben.
- Reifentests zeigen, dass durch einen kontinuierlichen
Weiterentwicklungsprozess, Einsatz von neuen Gummimischungen, modernen
Rohstoffen, in Verbindung mit Optimierungen der Profilgestaltung und
Profilgeometrie ständig bessere Reifenprodukte entstehen.
- Den Anforderungen moderner, hochentwickelter Fahrzeuge und dem stetig
wachsenden Anspruch der Kunden an ein ökonomisches Reifenprodukt das ein
Höchstmaß an Sicherheit, Fahrdynamik und Komfort bietet, können nur Reifen auf
dem neuesten technologischen Stand bieten.
- Reifen altern durch physikalische und chemische Prozesse, wodurch ihre
Funktion beeinträchtigt werden kann. Reifen, die längere Zeit unbenutzt lagern,
verhärten und verspröden schneller als Reifen die ständig am Fahrzeug im
Einsatz sind.
- Bei älteren Reifen kann es zu haarfeinen Alterungsrissen kommen.
- Bei Reifen, die permanent im Einsatz sind, wird durch den Walkvorgang der
Weichmacher im Gummi aktiviert und so einer Aushärtung und Rissbildung
vorgebeugt.
- Deshalb sollte man beim Reservereifen, Lagerreifen und Reifen, die nicht
permanent im Einsatz sind, nicht nur auf die Profiltiefe, sondern auch auf das
Alter der Reifen achten.
- Das Alter kann man aus der DOT-Bezeichnung am Reifen erkennen, die unter
anderem auch das Produktionsdatum des Reifens enthält.
Beispiel
einer DOT-Nummer bis 31.12.1999
In
diesem Beispiel ist das Produktionsdatum die 50. Woche 1999.
Beispiel
einer DOT-Nummer ab 01.01.2000
In
diesem Beispiel ist das Produktionsdatum die 01. Woche 2000.
Empfehlung
- Es wird empfohlen, Sommer- und Winterreifen, die älter als 6 Jahre sind, nicht
mehr zu verwenden. Die ursprünglichen eigenschaften reduzieren sich durch den
Alterungsprozess. Besonders bei Winterreifen nehmen die Hafteigenschaften ab!
- Bei Neubereifung kann der Ersatzreifen mitverwendet werden, wenn er im
einwandfreien Zustand und nicht älter als 6 Jahre ist. Das Alter der Reifen hat
einen großen Einfluss auf die Schnelllauffestigkeit des Reifens. Das
Kombinieren eines mehrere Jahre alten Ersatzreifens mit neuen Reifen ist
möglich, kann jedoch das Fahrverhalten beeinflussen.
- Reifen werden ständig weiterentwickelt, dies kann zum Beispiel zu geringen
Unterschieden in der Gummimischung führen, auch wenn es sich um das gleiche
Fabrikat, Größe, und Profil handelt.
- Alle Fahrzeuge haben ab Werk immer vier gleiche Reifen und Räder.
Fahrzeuge
mit Frontantrieb:
- Aus Gründen der Fahrsicherheit sollten auf einer Achse immer Reifen mit dem
gleichen Fabrikat und dem gleichen Profil gefahren werden.
Fahrzeuge
mit Allradantrieb:
- Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb müssen immer alle 4 Räder mit Reifen der
gleichen Größe, Bauart, Profilart und gleichem Fabrikat ausgerüstet sein.
Reifen
ersetzen
Die
Reifen sind in jedem Fall zu ersetzen, wenn:
- die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm erreicht ist,
- Schäden durch mechanische Verletzungen sichtbar sind,
Reifen mit Anfahrwulst
Die
Reifenindustrie produziert für Leichtmetallräder Reifen mit Anfahrwulst
(Anfahrschutz). Die Anfahrwulst soll verhindern, dass die Leichtmetallräder
durch Bordsteinkantenberührung beschädigt werden.
Die
Kombination von Reifen mit Anfahrwulst, Stahlfelgen und einer Radvollblende
kann zum Verlust der Radvollblende während der Fahrt führen. Die Blende löst
sich von ihrem Festsitz infolge der Walkarbeit des Reifens.
ACHTUNG!
Es
muss bei der Montage von Reifen auf Stahlfelgen unbedingt darauf geachtet
werden, dass nur Reifen ohne Anfahrschutz auf Stahlfelgen montiert werden.
Die
Abbildung zeigt die nicht zulässige Kombination von Stahlfelge, Radvollblende
und einem Reifen mit Anfahrwulst.
- Anfahrwulst
- Felgenhorn
einer Stahlfelge
- Radvollblende
ACHTUNG!
Diese
Kombination darf nicht montiert werden!
Reifengrößen an Fahrzeugen mit Allradantrieb
An
Fahrzeugen mit Allradantrieb sollten folgende Punkte beachtet werden:
- An Vorder- und Hinterachse dürfen nur Reifen gleicher Größe, gleichen
Fabrikats und gleicher Profilausführung gefahren werden.
- Unterschiedliche Abrollumfänge der Reifen führen zu hohen Verspannungen im
Antriebsstrang und erhöhtem Reifenverschleiß mit möglichen Folgeschäden am
Antriebstrang.
- Eingeschränkt gilt dies auch für unterschiedlich stark abgefahrene Reifen
vorn/hinten. In solchen fällen sind die Reifen mit der größeren Profiltiefe
vorn zu montieren.
Ansteigende Temperatur bei zu gringem Reifenfülldruck
Das
Diagramm zeigt das Temperaturverhalten eines Reifens bei einer Geschwindigkeit
von 180 km/h.
- A - Normalbereich:
Bei Einhalten des vorgeschriebenen Luftdrucks bleibt die Temperatur im
Gleichgewicht.
- B - Gefahrenzone:
Bei Unterschreiten des vorgeschriebenen Luftdrucks um 0,3 bar steigt die
Temperatur bei höheren Geschwindigkeiten auf über 120 ºC an.
- C - Kritische
Temperaturgrenze: Der Reifendefekt wird eingeleitet.
- T - Temperatur
in ºC
- t - Fahrzeit
in Minuten
M+S-Symbol
Bei
einem "M-und-S-Reifen" sind Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder Bauart
so ausgelegt, dass die Fahreigenschaften bei Schnee gegenüber einem normalen
Reifen verbessert werde ...
Aufbau - Felge
Felgenhorn
Anschlag für die seitliche Reifenwulst
Hump
(H2) auf beiden Felgenschultern
verhindert bei starker Kurvenfahrt das Abrutschen des Reifens von der
Felgenschu ...